Samstag, 4. Januar 2014

Lockruf der Everglades

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Den heutigen Regentag nutzten wir im Hotel als Planungstag. Angie musste die zweite Halbzeit ihrer Weltreise organisieren und ich die nächsten 4 Tage. Immer ICH, immer muß ICH die härteren Nüsse knacken... Immer die Männer!

Die Übernachtungen auf den Florida Keys hatten wir ja nach dem Theater mit überteuerten bzw. ausgebuchten Zimmern zur Jahreswende anschließend fix für Mitte Januar vorgebucht. Erste Station auf den Keys wird am 12. Januar Islamorada sein. Bis dahin fließt aber noch ein wenig Wasser die Alz und den Mississippi hinunter. Womit sollen wir diese zeitliche Lücke füllen? Damit wir uns nicht mißverstehen: Das Problem besteht nicht darin, mögliche Ziele zu finden, sondern vielmehr, die riesige Auswahl einzugrenzen. 

Seit heute haben wir ein Mietauto, das wir am 9. Januar wieder zurückgeben. In der Zwischenzeit werden wir damit erkunden, was per Rad (in dieser Zeit) nicht möglich wäre. Ursprünglich wollten wir das Auto in Ft. Lauderdale an der Atlantikküste zurückgeben und dann die Höllenfahrt durch den Moloch Miami antreten und von dort zum Sprung auf die Florida Keys ansetzen. Jetzt neige ich dazu, es wieder in Naples zurückzugeben. Denn als ich heute die Karte(n), speziell die Everglades ein wenig näher unter die Lupe nahm, stellte ich fest, dass der Tamiami Trail, der von der West- zur Ostküste mitten durch die Everglades führt, durchgehend einen ausreichenden Seitenstreifen aufweist. 


Hm... Radeln durch die Everglades ist für mich wesentlich verlockender als Radeln durch Miami. Für den vernünftigen Anteil der Menschheit klingt vermutlich beides gleich bescheuert. Aber wo kämen wir da hin, wenn ich auf meine alten Tage damit anfange, vernünftig zu werden? Wehret den Anfängen!

In der südlichen Hälfte der Everglades regiert die (fast) unberührte Natur. Der höchste Punkt liegt nur 2,5 Meter über dem Meeresspiegel. Die tropische Sumpflandschaft im äußersten Süden Floridas hat gewaltige Ausmaße: sie ist mehr als 10 mal so groß wie der Bodensee und fast 90 mal so groß wie der dagegen beinahe putzig wirkende Chiemsee. 

Quelle: Internet
350 verschiedene Vogel-, 300 Süß- und Salzwasserfisch-, 40 Säugetier- und 50 Reptilarten tummeln sich in den Everglades. Lufthoheit haben eindeutig die Mosquitos. Daneben gibt es noch Flamingos, eine Reihe sogenannter Watvögel (das sind die mit den langen Beinen und spitzen Schnäbeln) sowie Ibisse, Pelikane, Kormorane und Störche. Ansonsten kreuchen und fleuchen noch Alligatoren, Spitzkrokodile, jede Menge Spinnen und Schlangen in der Gegend herum. Radlpeter wußte von einem bedauernswerten Mann zu berichten, den eine in den Everglades wohnhafte Python widerrechtlich verspeist hat. An Säugetieren schleichen noch Pumas, Panther und Schwarzbären durchs hohe Gras. 

Wenn alles nach Plan läuft, werden wir diesen Trail im Shark Valley in ein paar Tagen auch radeln, auf dem vier Radler einem Alligator begegneten, der in Vorfreude auf die große Portion "Essen auf Rädern" brav dem Ruf des Fotografierenden folgte: "Alle hergucken!"

Quelle: Internet

Till Senn

1 Kommentar:

  1. Zu dem Bild und der geplanten Tour durch die Everglades: Bei uns am Berliner Platz gibt's auch so einen Boller-Trennstreifen in der Mitte zwischen den Fahrbahnen - da fahr' ich einfach immer drüber (das geht auch mit Packtaschen!) ;-)
    Good luck
    Radl-Be

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