Donnerstag, 29. August 2013

Neulich bei der amerikanischen Post...

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Dabei fing der Tag so gut an...
Another day in paradise
Wenn eine meiner Überschriften mit "Neulich..." beginnt, dann habe ich mich mal wieder ordentlich über jemanden oder etwas geärgert. Meine Topfavoriten sind - in dieser Reihenfolge - Bahn, Post, Telekom und E.ON. Meinen heutigen Adrenalinpegel widme ich dem amerikanischen Bruder der Deutschen Post: dem United States Postal Service, kurz USPS. Ich vertrete ja seit vielen Jahren die Meinung, man sollte für Marketingfachleute und jeden zweiten Mitarbeiter der oben genannten Unternehmen das Strafrecht verschärfen. Der mit einem guten Gedächtnis gesegnete Blogleser möge sich an die USPS-Filiale in Los Angeles erinnern, die mit bislang ungekannter Dreistigkeit ihre Arbeit verweigerten, als Angie und ich mit unseren Radkoffern ankamen. Sie mögen ewig in der Dienstleistungs-Hölle schmoren, wo sie jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit bei der Deutschen Post fahren und immer um 11:55 Uhr einen Radkoffer aufgeben müssen, bevor Sie am Abend 40 Minuten Telekom-Warteschleife ertragen und bei der E.ON eine korrekte Abschlussrechnung anfordern müssen.

"Die Post aufgeben" sagt eigentlich alles. Ich meine, was will man von einem... äh... Dings (beinahe hätte ich "Dienstleister" gesagt) erwarten, dessen Geschäftsmodell darauf basiert, dass der Kunde aufgibt? Ich gehe zur Post und gebe dort die Post auf. Resignation als Unternehmensmotto? 

Vor einer Woche hab ich mir über das US-amerikanische Amazon zwei Sport-Sonnenbrillen bestellt. Besondere Sonnenbrillen. Sport-Sonnenbrillen mit Lesebrilleneinsatz. Eine geniale Erfindung für den Radler über 50, die ich von Los Angeles bis kurz vor Borrego Springs bereits mit großer Freude schon testen durfte. 90% der Sonnenbrille sind Sonnenbrille. 10% sind Lesebrille. Zwei fingernagelgroße Lesebrilleneinsätze am unteren Rand eines jeden Glases schärfen den kurzen Blick auf die Karte (an der Lenkertasche) bzw. das Navi (am Lenker), während der Blick in die Ferne wie gewohnt die Straße durch getöntes Fensterglas zeigt. Eine großartige Sache für ungeduldige ältere Herren, die nicht ständig Brillen ab- und aufsetzen, sondern radeln wollen, dabei aber gerne wissen möchten, wohin sie radeln. 

Da wir ja nun zwei Wochen in einem Ferienhaus mit einer richtigen Adresse residieren, habe ich genau diese Adresse als Lieferadresse angegeben. Und bis heute nichts mehr gehört. Ein kurzer Blick in die Bestellübersicht auf meinem Amazonkonto hat mir dann gezeigt, dass beide Brillen geliefert wurden. Wie bitte? Ein genauerer Blick zeigt mir dann, dass eine Brille auf dem Postamt von Borrego Springs liegt und  dort (noch einen Tag) darauf wartet, dass ich sie abhole, während bei der zweiten Brille mit dem Vermerk "Falsche Adresse" bereits auf dem Weg zurück zum Absender war. 0,003 Sekunden, nachdem der letzte optische Reiz des Auges vom Hirn in semantisch und semiotisch rezipienten Text übersetzt war, schnellte mein Puls vom Ruhe- auf den Postmodus, vom Mensch- auf den Killermodus. 

Diese --- beep---igen, ---beep--- und --- beep---- Angestellten erz---beep---en (ich kürze das jetzt) schaffen es, dass EINE Sendung in einem Dorfpostamt als "Falsche Adresse", die andere (selbe Adresse) aber als "korrekte Adresse" eingestuft wird. Dass diese ---beep---en  und ---beep---igen Hanswurs---beep--- einen ihrer Postboten losschicken, damit er seinen Job erledigt und die Post AUSLIEFERT, auf die Idee kam keiner. Oder dass man zumindest eine Benachrichtigung hier einwirft "Mein lieber lästiger Kunde, du nervst uns ganz schön mit deinem Kram hier. Gleich ZWEI Päckchen liegen seit ein paar Tagen bei uns rum. Glaub ja nicht, dass wir uns damit auf den Weg zu Dir machen. Wo kämen wir da hin! Nein, nein, mein Freund. Die darfst Du Dir schon gefälligst selbst abholen." So eine Benachrichtigung hätte mich ja zumindest darauf aufmerksam gemacht, DASS es etwas abzuholen gibt. Als Kunde der Post ist man ja schon mit so wenig zufrieden. Aber nein, diese Holz----beep--- sitzen auf ihren dicken ----beep--- in ihrem Postoffice herum und bohren solange in der Nase, bis irgendwann irgendein ---beeep--- zum nächsten ---beep--- sagt: "Hähä! Wieder einer, der immer noch nicht begriffen hat, dass er "die Post aufgeben" wörtliche nehmen muß, einer der immer noch glaubt, wir würden ihm seine Post zustellen. Bestimmt ein Tourist. Komm, wir schicken den Mist wieder zurück und schreiben "falsche Adresse" drauf."

Herrschaften, ich bin vor Wut sofort in die Wüste gelaufen, wo mich Angie erst eine Stunde später gefunden hat und auch dann erst aus der Ferne, dann aus der Nähe fotografiert hat.

Wütender Herminator aus der Ferne
Wütender Herminator aus der Nähe
Diesem wütenden USPS-Kunden bin ich in der Wüste begegnet

Montag, 26. August 2013

Der Tag, an dem das Wasser kam

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Verkehrte Welt - Wasserschaden in der Wüste
Ruhe nach dem Sturm
Die Ruhe nach dem gestrigen Sturm kehrte erst am späten Abend wieder ein. Zwei ereignisreiche Tage liegen hinter uns. Erst kam der Wind, danach der Sand und schließlich das Wasser. Aber nicht nur ein "pft pft", "riesel riesel" und "plitsch platsch". Von wegen. Herrschaften, das war Altes Testament. Jede Wüste muß immer alles übertreiben. Was mich an den dämlichen Witz erinnert, wo einer seinem Freund erzählt, dass er mitten in der Sahara einen Limonade-Kiosk eröffnen will. "Da kommt doch nie jemand vorbei!", wendet der Freund ein, worauf der andere entgegnet: "Aber WENN einmal einer vorbeikommt..." Tja, in der Wüste ist es heiß und trocken. Normalerweise. Aber WENN einmal ein Unwetter vorbeikommt...

Die folgenden Bilder sind Angies Werk. ICH hatte ja für solche Mätzchen keine Zeit: Flicken, Nähen, Waschen, Bügeln, Kochen; Leben retten... da ist einer schon froh, zwischendurch mal ein für zwei Minuten einen flüchtigen Blick in die "Brigitte" oder "Die Frau im Rückspiegel" werfen zu können. Du meine Güte, Zeit zum Fotografieren. Welcher Mann hat heute noch Zeit zum Fotografieren?

Wind wird ja im Alten Testament gerne als Atem Gottes bezeichnet. In diesem Fall hatte der liebe Gott gestern einen fürchterlichen Hustenanfall. 10 von 10 Punkten für Hiobs griffige Beschreibung in seiner Phantasieerzählung "Gerade noch einmal davongekommen"...: "Da kam ein gewaltiger Wind über die Wüste und packte das Haus an allen vier Ecken". 

Sandsturm - Phase 1
Sandsturm - Stufe 2 
Sandsturm - Stufe 3
Auf den Wind folgte das Wasser: "Der Herr sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich, sie gemacht zu haben." (Genesis/1. Mose, Kap. 6, Vers 7). Nun aber mal halblang, ja? Erst halbe Arbeit abliefern und und dann anderen den Schwarzen Peter zuschieben. Erinnert mich an Microsoft, aber das ist eine andere Geschichte. 

Gut, dass Angie und ich schwimmen können. Schade, dass der Pool ganz naß wird. Schön, dass das Pool-Wasser durch den Regen dramatisch auf  30 Grad gekühlt wird, was altersgemäß eine angenehme Senioren-Warmbadetag-Temperatur ist. Für MICH, nicht für die junge Frau an meiner Seite. 


"Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu." (Jürgen Wegmann statt Hiob). Wenn Wasser chiemseeweise vom Himmel auf Wüstenboden platscht, dann macht der Wüstenboden dicht und reagiert beleidigt: "Wasser! Du spinnst wohl, eh? Laut meinem Haus-Meteorologen darf man mir im ganzen Jahr nur maximal soviel zumuten, wie ich in den ersten zwei Minuten schon schlucken mußte. Von Zwangsernährung oder Kampftrinken war nicht die Rede, als ich damals den Mietvertrag hier unterschrieben habe. Und damit das klar ist; Du kannst versickern, wo Du willst, aber nicht hier. Und jetzt schaust, dass di schleichst!" Woraufhin sich die Wassermassen trotzig zuerst zu Pfützen, bald aber schon zu Seen bzw. bei abschüssigem Gelände zu Flüssen und Strömen zusammenrotten und marodierend durch die Wüste und die darin herumstehenden Siedlungen fließen.

Als alter Freund der Dialektik freut es mich natürlich, dass Ströme Stromausfall zur Folge haben: These "Zuviel Strom". Antithese "Zuwenig Strom". Wie die Synthese aussieht, weiß ich auch nicht, aber der gute Hegel hat sich da ja auch immer recht bedeckt gehalten. Wenn ich übrigens von "Stromausfall" spreche, dann rede ich nicht von einem dunklen Wohnzimmer, sondern von einem dunklen Borrego Springs. Die Wüstensiedlung ist ja (zurecht) stolz darauf, eine der wenigen "Dark Sky Communities" zu sein. Ob das allerdings SO gemeint war, bezweifle ich dann doch. Künstliches Licht ist in "Dark Sky Communities" bäh. Die nächste Ampel ist 50 Kilometer weit entfernt. Nun ja, eine Ampel mitten in der Wüste wäre auch ziemlich dämlich. "Wanderdüne HALT, der Kaktus da hat Vorfahrt!". Aber lassen wir die Kleinkrämerei an dieser Stelle - die "Dark Sky Communities" zelebrieren den nicht-erleuchteten bzw. unterbelichteten Blick in den nächtlichen Sternenhimmel. Und das zu recht. Man stelle sich folgendes vor: Ein Haus in der Wüste, einen Pool mit Warmbade-Temperatur im Garten, zwei Luftmatratzen im Pool und zwei Menschen auf den Luftmatratzen, sanft in der abendlichen Brise schaukelnd, die Füße im Warmbadewasser baumelnd und den Blick nach oben gerichtet, mit offenen Augen träumend. Ja ich weiß, so etwas gibt es nicht in diesem Universum, aber nur mal angenommen. Das würden die Beiden dann sehen:

Quelle: http://www.darksky.org/night-sky-conservation/88-international-dark-sky-communities
Man möge mir verzeihen, dass ich hier keine eigenen Bilder verwendet habe. Es sei denn, ihr möchtet sehen, wie die Nahaufnahme eines Briketts aussieht. Wo ist der Radlhans, wenn man ihn braucht? In Bolivien. Rennt der Kerl in Bolivien fremde Berge rauf und runter, wenn es bei uns hier DAS zu fotografieren gäbe!


So ein Stromausfall hat Folgen. Klar, kein Licht mehr. Da helfen unsere Stirnlampen weiter ("Glückauf!"). Und sonst? Ja-haaaa, Eisschmelze im Kühlschrank. Angie hat dafür eine Lösung: Essen, bevor es schlecht wird. Und was könnte sonst noch so passieren bei Stromausfall? Tipp: In der Wüste ist es nachts nicht nur dunkel, sondern auch verdammt heiß. Ge-nau! Keine Klimaanlage mehr. 

Nach drei Stunden ist es drinnen und draußen immer noch zappenduster, aber drinnen bald so warm wie draußen. Mit einem mulmigen Gefühl lege ich mich zum Garen ins Bett. Mir ist so heiß, dass ich nicht einschlafen kann. Die Temperatur steigt und steigt. Um kurz nach 23:30 Uhr, also rund 6 Stunden, nachdem die Natur den Hauptschalter in Borrego Springs nach unten gedrückt hat, haben es die Spezialisten einer Weltmacht schließlich doch noch geschafft, den Strom wieder anzustellen. Bald ist mir so kalt, dass ich nicht einschlafen kann.

Till Senn und Miss Sippi


Samstag, 24. August 2013

Wochenrückblick Nr. 3


Ab in die Oase

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Borrego Springs, Kalifornien
Pünktlich zum Frühstück checken wir in El Centro im Motel ein, verwirren damit die Angestellte (weil der Rest auscheckt um diese Zeit) und verbringen den Rest des Tages mit der Suche nach einem Ferienhaus (Angie, 5 Stunden) und einem Mietauto (Hermann, 10 Minuten). Fairnesshalber muß angefügt werden, dass es nur 5 Autovermietungen in El Centro, aber ein paar Tausend Ferienhäuser in Südkalifornien gibt. Angie hat sich ALLE angesehen. Die Wahl ist schließlich auf ein Traumhaus in Borrego Springs gefallen. Und sag mir jetzt bloß niemand, er kenne Borrego Springs! NIEMAND kennt Borrego Springs, vermutlich nicht mal alle Einwohner.

Unterwegs-Bild
Fast-Da-Bild
Da-Bild
Borrego Springs ist eine Oase in der Wüste, besteht aus Golfplätzen mit Ferienhäusern drum rum und mitten drauf und ist für "Snow-Birds" gemacht. So bezeichnet  man hier im Südwesten die Ruheständler aus den nördlichen Regionen der USA, die im warmen Süden überwintern. Weil im Moment selbst in den kalten Regionen Sommer ist und hier unten an der mexikanischen Grenze Sommer-Sommer herrscht, ist Borrega Springs menschen-, hunde- und damit lärmleer. Eine Oase ohne Menschen. Dass ich das noch erleben darf! Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zur Überzeugung, mir zuhause ein Zimmer in einem Seniorenwohnheim an der polnischen Grenze zu ergattern, in das ich mich dann zurückziehe, wenn mir mal wieder alles zu laut ist. Stangerbad statt Pool, Rollator statt Rad, aber man kann nicht alles haben.

Herrschaften, in dieser Oase lässt es sich locker 14 Tage aushalten. Schade, dass ich nicht (mehr) Golf spiele. Bis zur Platzreife hatte ich es schon geschafft. Aber die Tatsache, dass Rasenstücke meist weiter flogen als der Ball, waren eine zu große Herausforderung für meine Geduld. 

Für die computertechnisch Interessierteren: Das Haus ist perfekt ausgestattet: WLan, Lan und Kabel in jedem Zimmer. Der HD-Fernseher von Tischtennisplattengröße hat einen HDMI-Eingang und das passende Kabel liegt griffbereit neben der Funktastatur und der Funkmaus. Was ich da beschreibe, ist mein Oasenbüro, in dem ich jetzt 14 Tage lang Hausaufgaben erledigen kann. 

Tagesablauf in der Oase (Hermann!): Um 06:30 Uhr aufstehen, Pool, Gucken, Radeln, um die Form zu halten, Pool, Gucken, Frühstücken, Computer, Pool, Gucken, Essen, Computer, Kaffee, Computer, Abendessen, Bier, Lesen, Bett.



Mittwoch, 21. August 2013

Ab in die Wüste

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Jacumba, CA - El Centro, CA



Nach wie vor zwingen uns die Temperaturen zu Mini-Tagesetappen, die vor Sonnenaufgang beginnen und spätestens um 10:30 Uhr vormittags zu Ende sein sollten. Diese Grundregel verletzen wir natürlich gleich wieder, weil es in unserer hübschen Bleibe in Jacumba ein sehr hübsches Frühstück gibt. Aber erst um 07:00 Uhr! Du meine Güte, da denke unsereins doch schon wieder ans Mittagessen. Also frühtsücken wir in aller Ruhe ein Traumfrühstück und machen uns dann träge auf den Weg. Am Ortsende von Jacumba ist der Flughafen von Jacumba. Ein Flughafen? In dieser Geisterstadt? Gut, dann nenne den Segelflug-Acker namens Osterwies ab jetzt eben "Altötting International Airport". 


Warum auch nicht? Was eine amerikanisch-mexikanische Geisterstadt kann, kann Altötting als Geisterstadt von Weltrang allemal! Mooo-ment, bevor jetzt in der Josefsburggasse 11 wieder alle empört aufspringen und "Hört, hört!" rufen. Heilige Geister sind auch Geister, und das macht Altötting zur Geisterstadt von Weltrang. Jawoll. 

Kurz nach dem an Selbstüberschätzung erkrankten Jacumba Airport geht's für uns erstmal wieder bergauf. Bevor wir uns nämlich auf die rund 20 Kilometer lange Abfahrt in die Wüste freuen dürfen, müssen wir zuerst den IN-KOH-PAH Pass erklimmen, Die Passhöhe ist nicht besonders schön, aber ... nun ja... oben. Und oben macht man Fotos.


Von da an gings bergab mit der Straße und aufwärts mit der Aussicht. Eine unbeschreibliche Abfahrt durch eine magisch-karge Mondlandschaft beginnt, die erst knapp 20 Kilometer später in der YUHA-Wüste wieder endet. Im nächsten Video gibt's mehr von der Abfahrt / dem Ausblick zu sehen.





Auf eine traumhafte Abfahrt folgt eine alptraumhafte Bleibe in Ocotillo, dem städtebaulichen Äquivalent zu einem "roadkill" (plattgefahrenes Tier). Grausig mit vier Ausrufezeichen.



Wir mieten ein Zimmer im "Ocotillo Motel", das mit Zimmer soviel zu tun hat wie eine Jauchegrube mit einer Wellnesspackung. Es hat die Größe und Form einer Garage (vermutlich IST es eine umgebaute Garage mit angebautem Klo), kein Fenster, abfallender Putz, abblätternde Tapete, abfaulende Bodenplatten im ... hm..., in dem, was man normalerweise "Bad" nennt, verdreckt, verschmutzt, speckig. Jessas! Und zahlen dafür 60 Dollar. Und warum tun wir das? Aus 48 überzeugenden Gründen. 35 schattenfreie Kilometer bis El Centro weiterfahren? Unmöglich.


Ich flehe den Schutzheiligen für Klimaanlagen an. "Bitte bitte bitte lass die Klimaanlage nicht kaputtgehen. Alles, nur nicht die Klimaanlage." Dass mir jetzt niemand lacht. Wenn es u.a. Schutzheilige für Arbeitspausen, das Internet oder die Jungfräulichkeit gibt, dann wird wohl auch irgendwo irgend ein Heiliger für Klimaanlagen zuständig sein. Wenn der seinen Job allerdings so ernst nimmt wie seine Kollegen, dann beginne ich jetzt schon zu schwitzen. Mutige, die nicht vor skurrilen Dingen zurückschrecken und auch mal gerne sinnfreie Lektüre mit stark abgedimmtem Denkzentrum konsumieren, empfehle ich die Liste der Schutzpatrone http://www.kirchenweb.at/schutzpatrone. Für mich ist das jedenfalls ein... Heidenspaß.

So kann man sich übrigens irren. Wir dachten ja in den Bergen schon, es sei heiß. Haha - guter Witz. Die YUHA-Wüste hat meine geheimen Befürchtungen bewahrheitet. Zu heiß. Spätestens ab 10:00 Uhr ist es definitiv unmöglich (bzw. höllisch riskant und gefährlich), mit dem Rad unterwegs zu sein. Eine Panne, eine Verletzung, irgend etwas, das Dich mitten im freien Gelände länger als 10 Minuten ohne Schatten und/oder kühlenden Fahrtwind festhält - und der Kühlreaktor arbeitet im Grenzbereich. Nochmal 10 Minuten, und Du bist weg. Stellt euch einfach nur eine Sauna vor, aus der ihr nicht mehr rauskönnt. Mal abgesehen davon, dass es sowieso idiotisch wäre, einen Radurlaub in lauter 30- bis 40-Kilometer-Häppchen einzuteilen, nur um dann ab 10:00 Uhr morgens den Rest des Tages im künstlich gekühlten Zimmer zu sitzen. Radreisen = DRAUSSEN sein: Luft, Wind, Sonne (in erträglichen Maßen), Freiheit.

Weil Angie und ich ja immer an alles denken (ich immer und sie an alles - oder umgekehrt?) beschließen wir kurzerhand, zwei für später sowieso eingeplante Abstecher per Mietauto einfach vorzuziehen. In El Centro werden wir die Tour für genau 4 Wochen unterbrechen und am 21. September von El Centro aus wieder aufnehmen. Bis Ende September sind die Temperaturen dann soweit gesunken, dass wir wieder wieder im gelben bzw. grünen Bereich radeln können.

Aber noch sind wir nicht in El Centro, sondern immer noch in einem der ekligsten Motelzimmer, das mir jemals untergekommen sind. Wir stellen den Wecker auf 04:45 Uhr und fahren in der Dunkelheit los. Der Backofen hat über Nacht soweit abekühlt, dass es sich angenehm radeln lässt. Und es wird heller, doch nicht ganz :-) (Dieses Zitat der Ersten Allgemeinen Verunsicherung muß in jedem Blog mindestens einmal vorkommen. Was hiermit geschehen ist.) Der morgendliche Blick auf die Wüste, Berge und Mond entschädigt für viel, zum Beispiel die ersten 10 Minuten in der dreckigen Garage von heute Nacht.


Montag, 19. August 2013

Wochenrückblick Nr. 2


"Next stop 'Jacumba!' "

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Boulevard, CA - Jacumba, CA



Um 04:45 Uhr klingelt der Wecker. Zum Frühstück gibt’s zwei Becher lauwarmen Kaffee aus Styroporbechern und einen Müsliriegel. Um 05:45 Uhr radeln wir los. 53 Minuten später ist die Tour für heute schon wieder zu Ende. Ungeplant, unerwartet, aber unerzwungen!

Bei Sonnenaufgang rollen wir auf dem  „Old Highway 80“ durch die gottverlassenen Bergwelt im Grenzgebiet zu Mexiko. Die Stimmung ist unwirklich, beinahe magisch.


Langsam, gaaaaaanz laaaaangsaaam, werden die Schatten kürzer und die Sonne lugt vorsichtig über die ersten Berggipfel. Dann geht alles ganz schnell und auf einmal ist es am frühen Morgen schon wieder Tag. Kalifornien, wie es kaum jemand kennt.


Je mehr wir uns Jacumba näheren, umso häufiger begegnen bzw. überholen uns Jeeps der „Border Patrol“. Der Highway 80 berührt hier die mexikanische Grenze, aber der Grenzübergang ist seit 1995 geschlossen. Eine endlose Grenzmauer trennt die USA von Mexiko.


Schmuggel und illegale Einwanderung haben in diesem Gebiet Hochkonjunktur. Schilder am Straßenrand drohen mit bis zu 10 Jahren Gefängnis. Schon auf meiner ersten Tour im Jahre 2007 hat uns der Tourguide instruiert: „Falls ihr im Grenzgebiet mal unerwartet auf einen Trupp zerlumpter Gestalten stoßen solltet, die genauso erschrecken wie ihr, dann braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Das sind Flüchtlinge, die alles brauchen, nur keinen Ärger. Einfach nur freundlich nicken und weiterradeln.“

In Jacumba hoffen wir auf ein halbwegs vernünftiges Frühstück, das uns für die nächsten 50 Kilometer mit Energie versorgen soll. Zwei Radler, die wir gestern getroffen hatten, haben uns erzählt, dass Jacumba mittlerweile mehr oder weniger eine Geisterstadt ist. Entsprechend gedämpft sind unsere Erwartungen und der erste Eindruck scheint die Geschichte der Radler zu bestätigen.

Ein Schild auf dem Dorfplatz listet (am 18. August) die Highlights im Juli auf
Main Street
Action
Umso mehr sind wir dann aber überrascht, als wir das „Jacumba Hot Springs & Resort“ entdecken: Restaurant, Pool, und: Zimmer. Spontan entscheiden wir uns, hierzubleiben. Faulenzen, baden, abends schön essen und morgen dann den Weg hinunter in die YUHA-Wüste antreten. Ein guter Plan. Wie ich nach ein wenig Recherche im Internet erfahre, ist das Jacumba Hot Springs & Resort“ nach mehr als 2-jähriger Renovierungsarbeit erst seit dem 28. Juni 2013 wiedereröffnet. Ich wünsche den Leuten hier gute Umsätze, denn sie haben wirklich ganze Arbeit geleistet. (www.hotspringsjacumba.com)


Jacumba ist ein geschichtsträchtiger Ort. 10.000 Jahre lang lebten hier die Stämme der Tipai-Ipai alias Kumeyaay Indianer, nach denen auch dieser Teil der Interstate 8 (Kumeyaay Hwy) benannt ist. Um 1770 kamen die Spanier und den Rest kennt jeder.

Quelle: http://www.kumeyaay.info/opinion/Native_American_Opinion.jpg

Schwefelhaltige Quellen verschafften Jacumba Anfang des 20. Jahrhunderts unerwartete wirtschaftliche Blüte. In Deutschland würde es wohl „Bad Jacumba“ heißen. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges war Jacumba ein hochbegehrter Kurort. Aber der Bau der Interstate 8 Ende der 60er Jahre lenkte den Fernverkehr vom Highway 8 auf die Interstate und besiegelte damit das Schicksal Jacumbas.

Bilder aus der Blütezeit
Barbara Worth Cafe, 1907 (Quelle: www.gchudleigh.com/bwjacumba.htm)

Hotel Jacumba um 1925

Sonntag, 18. August 2013

Kurz und schmerzlos

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Pine Valley, CA - Boulevard, CA



Aufstehen um 06:00 Uhr, Zähne putzen, packen, frühstücken, losradeln. Auf dem „Old Highway 80“ geht’s weiter aufwärts. Danach folgt eine Hochebene. Wir durchqueren das „La Posta Indian Reservation“ und das „Campo Indian Reservation“.  Erstmals auf dieser Tour empfinde ich die Weite und Grenzenlosigkeit, die ich bei meinen USA-Touren so sehr lieben gelernt habe. Angie und ich radeln in einem anderen Universum.  


Der Highway 80 verläuft nahe der mexikanischen Grenze und befindet sich beinahe schon im Niemandsland zwischen den USA und Mexiko. 350.000 illegale Einwanderer überqueren pro Jahr die 3.200 Kilometer lange Grenze von San Diego bis zum Golf von Mexiko. Entsprechend oft begegnen wir Autos der „Border Patrol“. Da der „Southern Tier“ im Wesentlichen dieser Grenze folgt, wird sich das auch bis zum Ortsende von Texas nicht groß ändern.

Auch für heute haben wir uns wieder eine sehr kurze Etappe vorgenommen. Bis Boulevard sind es nur 37 Kilometer, aber wir müssen zwei Anstiege bewältigen und wollen spätestens um 13:00 Uhr das Tagesziel erreichen. Bei Temperaturen zwischen 35 und 42 Grad ist im Hinblick auf Bergetappen Vorsicht angesagt. Also radeln wir gemütlich dahin und nutzen jeden Schatten spendenden Baum oder Busch für kurze Pausen. Langsam, aber stetig arbeiten wir uns voran und erreichen schließlich den Gipfelpunkt des zweiten und letzten Anstieges (für heute). Um 12:45 Uhr erreichen wir unser Motel in Boulevard, in dem ich zuerst Klimaanlage einschalte und dann das erste „Coors“ in 0,7 Sekunden leertrinke. Hier das Zielfoto, das gleichzeitig auch beweist, dass beide Handlungen gerechtfertigt waren:


Jetzt sind wir genau hier (roter Punkt):

Boulevard ist zur Zeit groß in den  amerikanischen Schlagzeilen. Am 3. August wurde hier die 16-jährige Hannah Anderson gekidnapped. Ihr Entführer lebte hier in Boulevard, etwa einen Kilometer von unserem Motel entfernt. Er galt als Freund der Familie. Vor der Entführung hatte der 40jährige James DiMaggio Hannahs Mutter und den 8-jährigen Bruder ermordet, anschließend das Haus mit den beiden Leichen darin in Brand gesetzt. Von ihm und Hannah fehlte anschließend jede Spur. Eine landesweite Suche war die Folge. In Los Angeles hatten Angie und ich noch an jeder Ecke und in den Nachrichten die Aufforderung gelesen, sachdienliche Hinweise sofort an die Polizei zu melden. In Idaho kam man DiMaggio auf die Spur. Nachdem er mindestens einen Schuß auf die Polizisten abgab, eröffnete man das Feuer auf ihn. Und das wars dann auch für ihn, während Hannah das Ganze (körperlich) unversehrt überstanden hat.

Geschichten wie diese liest oder hört man immer wieder. Aber wenn der Tatort einen Kilometer weiter weg ist und die Leute einen auf der Straße darauf ansprechen (zwei Radler heute), dann ist die übliche Distanz auf einmal wie weggeblasen. Im übrigen hat man uns geraten, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aus dem Haus zu gehen.


Sonstige Bilder des Tages:

Leere Interstate 8 am Sonntag morgen

Kurz VOR der Bergankunft
YEAH!!!

Bis bald!

Till Senn und Miss Sippi


Samstag, 17. August 2013

42

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Alpine, CA - Pine Valley, CA



„Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern lästerliche Namen. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie Bärenfüße und sein Rachen wie ein Löwenrachen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht.“ (Johannesoffenbarung 13, 1-18). Der gute Johannes ist ja der Stephen King unter den Evangelisten. Was er hier so schaurig-schön heraufbeschwört, ist die Erscheinung des Antichristen. Dem dann aber offenbar nichts besseres einfiel, als 42 Monate lang Gott zu lästern. 

Du meine Güte! Klar kann man sich mal aufregen und ordentlich ablästern. Aber 42 Monate lang? Immer nur lästern? Immer nur über Gott? Sonst nichts? Keine Pause, nicht mal ein Bier zwischendurch oder wenigstens einen Kelch Kinderblut? Mein lieber Antichrist, das ist kein Gegenprogramm, das ist hirnlos! Dieses Grundverhalten - hirnlos, aber endlos zu lästern - erinnert mich sofort an die Jungs und Mädels von der Marxistische Gruppe (MG), die mich während des Studiums in Regensburg schier in den Wahnsinn getrieben haben. Niemals auf dem Bau eine Schaufel in der Hand gehalten oder an Hochöfen der SKW als Ferienarbeiter geschuftet, aber endlos über die herrschende Klasse lästern und allwissend über die Arbeiter und die Arbeit schwadronieren. Lieber Ludwig Wittgenstein, Du und ich, was müssen wir beide leiden. Du in deinem kühlen Grab und ich hier in dieser Affenhitze. Die Gedanken an diese elenden MGler regen mich 27 Jahre später noch dermaßen auf, dass ich… nein!!!  Tief-durch-atem und  zurück zur Zahl 42. Abgesehen von der Lästerdauer des Antichristen und der Vorwahl Tschechiens ist die Zahl 42 die Antwort auf alles. Wer „hitchhiker's guide to the galaxy” gelesen hat, der weiß das. Wer nicht, der weiß es nun und darf ab sofort aufhören, nach dem Sinn des Lebens zu forschen. Der Sinn ist 42.

Für Angie und mich ist 42 die bei unserer Ankunft in Pine Valley herrschende Außentemperatur:  42° Grad Celsius (107° Fahrenheit). In 4.000 Fuß Höhe! In weiser Voraussicht hatten wir gestern auch den Wecker für 5:00 Uhr früh gestellt, um möglichst viel Strecke vor Sonnenaufgang zu machen. Bis High Noon wollten wir am Ziel sein, und das haben wir auch geschafft. Nur „lumpige“ 29 Kilometer standen auf dem Programm, aber 29 Hitze-Kilometer bergauf, für die wir letztendlich satte 3:13 Stunden benötigten. Schnitt: 8,8 km/h. Wenn wir so weiterfahren würden, erreichten wir Key West am 19. März (statt wie geplant irgendwann Ende November/Anfang Dezember). Immer vorausgesetzt, dass wir jeden Tag radeln und keine Pausen einlegen. Aber alles wird gut werden. Bestimmt. Laue Sommertage den Wüsten Arizonas und blühende Oasen in Texas. Das Temperaturproblem könnte uns in der Tat einen argen Strich durch die Rechnung machen. Mal sehen. Wir riskieren jedenfalls nichts, planen übervorsichtig und tasten uns langsam an das Mögliche heran.

Seit Alpine sind wir übrigens im „Viejas Indian Reservation“ unterwegs. Die Haupteinnahmequelle der Indianer ist das Glücksspiel. Entsprechend viele Spielcasinos findet man auch in den Reservaten. Im Jahr 2007 erwirtschafteten insgesamt 230 Indianerstämme in 28 Bundesstaaten 26,5 Milliarden Dollar. Wir lassen das Viejas Indian Casino aber links liegen und dürfen/müssen für etwa 7 Kilometer auf die Interstate 8, vergleichbar mit einer deutschen Autobahn.


Normalerweise ist Radfahrren auf Interstates natürlich strengstens verboten. Aber auf dem Southern Tier gibt es gleich zu Beginn ein paar Abschnitte, in denen nur eine Interstate die Mondlandschaft im Grenzgebiet zu Mexiko durchschneidet. In unserem Übereifer fahren wir eine Ein-/Ausfahrt zu früh auf die Interstate. Wie gut, dass uns die Polizei nicht erwischt. Zusammen mit der Straße steigen und steigen auch die Temperaturen. Um 08:20 Uhr morgens zeigt das Thermometer 35° Celsius (95° Fahrenheit) an.


Auf einem Rastplatz treffen wir Thierry und Yves. Die beiden sind nicht nur Schweizer Gymnasiasten sondern auch noch Brüder und absolvieren derzeit ein 2-monatiges Praktikum in San Diego. Wenn meine Notizen korrekt sind, dann am dortigen Zoo und unter Schirmherrschaft der Universität von San Diego. (Yves oder Thierry, sollte ich falsch liegen, schreibt mir einfach ein kurzes Mail und ich berichtige den Text J)
 
Die Brüder und Biomimikristen Yves und Thierry aus Aarau (CH)
Thema des Praktikums:  „BIOMIMIKRY“. Jeder nickt jetzt, richtig? Neben Heimatkunde, Handarbeit und Nanotechnologie hatten wir damals in der Grundschule doch alle auch noch Biomimikry, oder? Für jene, denen es geht wie mir („Was zur Hölle ist Biomimikry?“), folgen lindernde Worte der Erleuchtung. (Falls Armin das liest, "lindernde Worte der Erleuchtung" wär doch was für Dich). Also, Biomimikry beschäftigt sich mit der Frage, wie natürliche Phänomene auf (moderne) Technik zu übertragen sind. Mit anderen Worten: Was kann die Technik von der Natur lernen? Eigentlich alles. Leonardo da Vinci war zwar weder ein Schweizer Gymnasiast,  noch als Praktikant in San Diego, aber er war einer der ersten, der Biomimikry ernsthaft betrieben hat, zum Beispiel mit seiner Idee, den Vogelflug auf Maschinen zu übertragen. Für Wissensdurstige hier der Link zur Videoserie: „Biomimikry - Natürlich genial“: http://www.gebrueder-beetz.de/produktionen/biomimikry

Um 09:40 erreicht das Thermometer 40° Celsius und wir „Descanso Junction“. Das Dorf besteht aus dem gleichnamigen Restaurant (http://descansojunction.com), das schon seit dem Jahr 1912 in Betrieb ist. Leitspruch:  „Big enough to serve you, yet small engough to know you.“  Das Restaurant hat in seinen 101 Lebensjahren viel erlebt und hat einen gewissen Goldgräber-Charme.




Nach einem gesunden und nahrhaften Sportler-Frühstück (links = vegetarisch = ich, rechts = ungesund = Angie) radeln wir mit frischer Energie die letzten paar Kilometer und sind jetzt genau dort, wo der rote Punkt ist:

Und damit zu den restlichen Bildern dieser kurzen, aber ereignisreichen Etappe:
Früher war alles besser. Aber das glaubt Dir ja heute keiner mehr. 
Ein EDEKA-Laden im Südwesten Kaliforniens
Ein anderer EDEKA-Laden im Südwesten Kaliforniens
Im EDEKA-Laden Erjagtes