Mittwoch, 11. September 2013

Rundreiserückblick

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Monument Valley, Arizona
Unsere Radpause neigt sich dem Ende zu, nachdem wir die letzte geplante Pausenwoche streichen werden. Das hat mehrere Gründe. Einer davon ist das Wetter. 

Pausen-Route
Wir sind nun mal geborene Rainmaker und ziehen das schlechte Wetter an wie ein Magnet. Man erinnere sich: Wir kamen in die Wüste (Borrego Springs) und das schlimmste Unwetter der letzten 10 Jahre brach über die Oase herein. Seither herrscht dort (für Wüstenverhältnisse) Schlechtwetter. Als wir nach 2 Wochen Oase per Mietauto aufbrachen Richtung Nevada und Utah, folgte uns das schlechte Wetter.


So hat das kurz vor Las Vegas ausgesehen (Nacht um 16:00 Uhr nachmittags). Der Regen war so stark, dass wir auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen mußten. Danach brannte der Himmel, während es noch immer regnete.


In Las Vegas konnten wir unser gebuchtes und bezahltes Hotel nicht beziehen, weil - an dieser Stelle grüße ich Ingrid und Peter - es keinen Parkplatz gab. Nirgendwo. Nicht einen! Wir haben es nämlich fertiggebracht, uns a) auf dem Strip in b) einem Casino-Hotel einzumieten und dort c) am Freitag abend um 20:00 Uhr einzutrudeln. 


Dann erreichten wir und der Regen UTAH. Er kam mit uns und wich nicht mehr von unserer Seite. Die "Scenic Tour" im sagenumwobenen Bryce Canyon wurde zur "Sehnix Tour". Im Ernst: Als wir am Aussichtspunkt aus dem Auto kletterten, betrug die Sicht rund 50 Meter und es schüttete aus Eimern. Auf dem Rückweg klarte es dann aber doch noch ein wenig auf. Hier ein kleiner Eindruck:


Eine Überraschung und ein Highlight war "Goblin Valley": das Tal der Kobolde



Nächste Station war der Arches National Park. Auch hier starteten wir in strömendem Regen. Eine Straße war sogar gesperrt wegen Überflutung. Aber dann kam die Sonne doch noch ein wenig durch.



Das anhaltend (sau)mäßige Wetter, völlig astronomische Motelpreise, unterirdischer Service und Myriaden von offenbar tauben Touristen mit massivem Kommunikationsdrang nagten an meiner Freude wie die Nordsee an Sylt. Als wir schließlich 200 Dollar für ein Hotelzimmer in 100 Kilometer Entfernung zum nächsten Nationalpark hätten blechen müssen, war für mich der Fall klar: ENDE. Aber erst nach dem Naturwunder, wegen dessen ich sogar zu Fuß hierher gegangen wäre: Monument Valley. Fing gut an: Regen, der Scenic Drive wegen Überflutung gesperrt, der Campingplatz wegen Umbau geschlossen und durch eine Baustelle mit schwerem Gerät ersetzt. Direkt daneben startete der einzige kurze Trail, der uns noch zum Wandern blieb. Nach 10 Minuten RATTER-RATTER-RATTER wurde es dann ratter-ratter-ratter, dann ratter.... ratter... r...r....... Und dann war es still.

Wind, Sonne und Regen haben im Monument Valley eine Naturkulisse geformt, wie sie kein Künstler jemals erschaffen könnte. Ein unvorstellbar riesiges, scheinbar grenzenloses Tal und mittendrin wahllos verstreut steinerne Monumente von unbeschreiblicher Erhabenheit. Stille ist die einzig angemessene Reaktion. 99% der Besucher ging es nicht so wie mir, aber auf dem Trail waren wir dann endlich allein unter den schweigenden Riesen.







3 Kommentare:

  1. ....wow.... !!
    ... ein bisschen Neid gemischt mit guten Wünschen für die (Temperaturen der) Zukunft! (lass uns "Grade mischen": ich muss seit Tagen mit der langen Hose radeln !)

    Ansonten wieder mal: (sau)gut gemachte Videos und liebevolle Kommentare .. Herr Mann und Frau Sippi bei der Arbeit ... ! Vorstellung von Zahnschmerzen ;-) (ich ergänze: und 15 Grad Aussentemp...)
    Also weiter so: mit Stil auf hohem Niveau!
    LG
    Radl-Be

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  2. Ich empfinde es immer als persönliche Beleidigung, wenn ich irgendwo bei einer Sehenswürdigkeit / einem Naturwunder bin und dann ist das Wetter ein Dreckswetter: "Hey, Sehenswürdigkeit! Wie oft glaubst Du komm ich wegen Dir hier noch vorbei? Nochmal um die halbe Welt nur für Dich? Also: Gutes Wetter, hier, und zwar zack!"
    Hilft nur nie.
    Gerade erlebt an der Laguna Colorada: Ein See, der sich unter Sonneneinstrahlung blutrot färbt (wg. Algen), dazu die gelb-violette Landschaft und mittendrin ein Haufen rosa Flamingos. Unter SONNENeinstrahlung. Es blutete nur das Fotografenherz. Drecksdreckzefixsakra ... "So-ein-Wetter-hatten-wir-schon-30-Jahre-nicht-mehr" nennen das die Einheimischen.
    Aber gerechtigkeitshalber muss gesagt werden: dafür hatte ich an anderer Stelle VIEL Wetterglück.

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    1. Genau! Eine persönliche Beleidigung ist das. Im Gegensatz zu Dir empfinde ich das nicht nur so, sondern ich weiß, dass es eine persönliche Beleidigung IST! Aber ich stimme Dir insofern zu: Hilft nur nie.

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