Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
Gestern habe ich ja geschrieben, dass nichts mehr normal ist. Hier dine Chronologie der Unnormalen:
wie Regen aussieht, wißt ihr ja. Also erspare ich euch Bilder eines absaufenden Louisianas. Und weil man Kälte nicht (wirklich) fotografieren kann, seht ihr heute ein paar Bilder unseres gestrigen Bummel durch St. Francisville. Es war saukalt, aber (noch) trocken. Auf die Bummel-Bilder folgt ein aktueller Bericht zur Lage der Nation und der unsrigen.
Zur Lage der Nation und der unsrigen:
Sintflutartiger Regen und nordische Kälte sind über die USA hergefallen. Selbst Alabama, Mississippi und Teile Georgias müssen sich auf Schneefall einstellen. In Nashville, Tennessee schneit es bereits. Weite Teile der USA müssen sich nicht nur auf massive Regen- und Schneefälle sondern auch auf Wind- und Sturmböen sowie Tornados und Blizzards einstellen. Wegen katastrophaler Wetterbedingungen fallen landesweit bereits massenweise Flüge und Züge aus. Überflutungen und Stromausfälle allerorten. Viele Straßen sind gesperrt, Chaos allüberall. Alles in allem suboptimale Rahmenbedingungen für eine Radreise, würde ich mal sagen.
Ab Mittwoch soll es zwar nicht mehr regnen, dafür werden die Temperarturen dann erst so richtig fallen. Nachts auf -6°C, tagsüber klettern sie mit Glück in den Plus-Bereich. MINUS 6 GRAD, Freunde. Aber wir werden am Mittwoch trotzdem wieder auf die Räder klettern, egal was das Thermometer sagt. Hauptsache es regnet bzw. schneit nicht. Das wäre bei den herrschenden Temperaturen eine vorprogrammierte Erkältung. Mindestens. Erst ab kommenden Wochenende sollen sich die Temperaturen langsam wieder normalisieren. Nur direkt an der Golfküste ist es ein gutes Stück wärmer. Ich habe deshalb heute 7 Stunden über Papier- und digitalen Karten gebrütet, um einen Fluchtweg nach Süden auszutüfteln, der uns möglichst sicher (Seitenstreifen), aber auch möglichst schnell vom Kühlhaus zumindestens in den Wintergarten bringt. Wenn alles nach Plan läuft, erreichen wir am Samstag Gulfport im Bundesstaat Mississippi, zwei Tage früher als das bei der offiziellen Route der Fall wäre.
Gestern habe ich ja geschrieben, dass nichts mehr normal ist. Hier dine Chronologie der Unnormalen:
- Im Jahre 2007 (Erste Reise vom Pazifik zum Atlantik) hatte ich auf dem 5.400 Kilometer langen Weg von der West- zur Ostküste AUSNAHMSWEISE 90% Gegenwind, obwohl NORMALERWEISE um diese Jahreszeit WESTWIND herrscht. Alle haben mir damals versichert, dass sie so etwas noch NIE erlebt haben.
- Im Jahre 2009 (Mississippi River Trail) begann es nach wochenlanger Sonnenperiode auf einmal zu regnen und wollte nicht mehr aufhören. UNGEWÖHNLICH STARKE REGENFÄLLE und VIEL ZU KALT FÜR DIE JAHRESZEIT, tönte es aus aller Munde.
- Im Jahre 2010 (TransAmerica von Seattle nach Key West) hatte es AUSNAHMESWEISE SÜDOST statt NORDWESTWIND. Meine Route verlief von Nordwesten nach Südosten.
- Im Jahre 2011 (Halber Mississippi River Trail zusammen mit Angie) kam zusammen mit uns auch gleich DIE SCHLIMMSTE HITZEWELLE seit 30 Jahren in die Südstaaten. Dazu das EXTREME Hochwasser im Mississippi River Delta aufgrund AUSSERGEWÖHNLICH starker Regenfälle kurz vor unserer Anreise. Was dazu führte, das Teile des Mississippi River Trails nicht befahrbar waren und Campingplätze oder manches Motel in den Fluten verschwand. Mit viel Mühe und Tricks konnten wir die Tour zu Ende radeln.
- Im Jahre 2013 (Southern Tier II) rattern wir in die schlimmste Kältewelle seit was-weiß-ich-wann. Kältewelle in den Südstaaten, ich glaub es nicht.
ABER, Freunde, A.B.E.R.: Getreu meinen zwei Lieblings-Motti "failure is not an option" und "never surrender, no matter what!" werden wir diese Tour solange radeln, wie wir nicht krank oder verletzt oder anderweitig außer Gefecht gesetzt sind. Gegen Kälte gibt es Klamotten, gegen Regen vermutlich auch was Besseres als meine Regenjacke genannte Rauhfasertapete und bei Gegenwind hilft eh nichts.
... Und ja, ich weiß, der Plural von Motto lautet Mottos. Mir gefällt aber Motti besser. Basta.
... Und auch ja, alle Esoteriker werden jetzt wieder wissend gucken und was von Karma oder Energie oder Wellen faseln. Leute, ich bin mit dem Kosmos im Einklang, nur des Kosmos nicht mit mir! Das ist das Problem, aber das bekomme ich auch noch in den Griff.
Zum Abschluss wieder mal ein passender Song in zwei Varianten. Einmal für die Warmduscher (Nr. 1), die zweite ist MEINE Variante.
Ride like the Wind
Till Senn
Da bin ich eindeutig für die Warmduscher. Einem Lied nur "rumms", "wäoh" und "schepper" hinzuzufügen, darf noch nicht als gelungene Interpretation gelten. Außer vielleicht an ungewöhnlich kalten Tagen mit Schneeregen und 90% Gegenwind.
AntwortenLöschenUnd der FC Karma hat am Samstag in Neapel gewonnen.
:-) Lieber Radlhans, wie steht es dann mit Metallicas Version von Bob Segers "Turn the Page"? Auch Gemurre?
Löschenhttp://youtu.be/sMqNFAU0tOw
Nöp. Gilt. (Y)
Löschen(Y) ist in facebook der Daumen nach oben
LöschenBeide Versionen gleichzeitig abspielen hat auch was.
LöschenDas ist die Katastrophe die ich vorausgeahnt habe - der Klimawandel kommt viel schneller und viel extremer als alle es vorhergesehen haben. Sucht Euch einen sicheren Unterschlupf und deckt Euch mit genügend Lebensmittel und Decken ein. Ich mach mich auf den Weg und hol Euch da raus, sobald der Atlantik zugefroren ist. Wir schaffen das!
AntwortenLöschenTermin? Wie wäre es mit "The Day after Tomorrow"?
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