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Der Ausflug nach Mexiko ist glimpflich ausgegangen. Bei Gelegenheit wird es vermutlich dazu noch einen nachträglichen Blogeintrag, zumindest jedoch noch ein paar Fotos mit Kommentaren geben. Seit gestern abend sind wir nach einer abenteuerlichen Rückreise mit viel Stress und ungeahnten Einreiseproblemen wieder in Texas und werden morgen, 11. November, unsere Radtour fortsetzen.
Mein Laptop ist leider nicht mehr aufgetaucht im Fundbüro des Flughafens Austin. Also habe ich mir ein neues besorgt, natürlich ohne alle meine wichtigen, aber geklauten Daten, dafür mit ungewohnter englischer Tastatur, auf der ein paar Buchstaben und vieeeeeele Sonderzeichen vertauscht sind. Ich habe zwar die deutsche Tastaturbelegung anstatt der englischen eingestellt, aber - wie mein Freund Oliver so eloquent formuliert hat - bekam der Ausdruck "blind tippen" dadurch eine neue Bedeutung. Gut, dass ich im Schreibmaschinenunterricht so gut aufgepasst habe. Ein Tag Installieren und Konfigurieren, Fluchen, Verzweifeln, Hoffen, Bangen, Fluchen, Installieren, Deinstallieren etc. etc. - und schon hatte ich wieder ein halbwegs funktionierendes System. Dass die externe USB-SICHERUNGSFESTPLATTE, die seit Monaten funktioniert hat, genau zu dem Zeitpunkt den Geist aufgibt und "korrupte Daten" meldet, zu dem mir der Computer geklaut wird, ist mal wieder typisch für mich und mein Karma. Freunde, ich kann euch sagen.... Aber nicht jetzt. Jetzt erzähle ich ein klein wenig von heute, vom Wurstfest in Texas, für das ich mich beinahe neu eingekleidet hätte. Beinahe!
Hier, in New Braunfels, findet alljährlich das Wurstfest statt. Wie bei einem richtigen schönen bayrischen Volksfest (alter Art) wird musiziert, getanzt, gesungen und hin und wieder ein Schluck Bier getrunken. Im Unterschied zum Oktoberfest ist Kampftrinken jedoch verpönt. Alles bleibt friedlich und nur den Ordnungskräften ist langweilig. Platz zum Atmen, alle paar Meter kommt man mit irgendjemanden ins Gespräch und der unverwechselbare Duft von vielen kleinen Volksfestbuden wabert durch das bunte Treiben wie eine olfaktorische Fata Morgana.
Hier das offizielle Wurstfest-Video mit "Deutsch für Wurstfest-Freunde".
Wenn alte Männer nach zwei Maß Bier von ihrer Kindheit zu reden beginnen, ist die Grenze zum senil-nostalgisches Gejammere... äh... fließend. Keine Panik! Ich habe keine zwei Maß Bier getrunken. Aber der heutige Besuch dieses texanischen Volksfestes war eine Zeitreise zurück in die oberbayrischen Volksfeste der 60er Jahre. Der 4-jährige Hermann P. aus H im Landkreis AÖ besuchte 1963 das Garchinger Volksfest, nicht weit vom Janischplatz, gleich gegenüber der Turnhalle. Auf dem Volksfestplatz eben. Die digitale Welt war damals noch Lichtjahre entfernt. Wenn die Leute wie in Trance unablässig in ihre Handfläche starrten, dann nicht wegen des dort angewachsenen Smartphones sondern der Blick galt der Aufschrift des darin befindlichen Loses, auf dem zum Beispiel "Stuttgart", "Karlsruhe" oder "Leider nicht" zu lesen war. Mit Spickern (dt. Wurfpfeilen) auf Luftballons werfen, mit alten Tennisbällen auf gestapelte Dosen oder mit selbstgeschnitzten Angelruten nach Schätzen fischen, ein Kettenkarussel und ein normales Karussel mit Feuerwehr- und Polizeiauto. Das waren die Highlights. Stände mit gebrannten Mandeln, Zuckerwatte und (bäh) Fischsemmeln. Ein akustisches Gemetzel aus Bierzelt- und Karussellmusik, ergänzt durch nasale Lautsprecherdurchsagen "Aineee neueeeh Runde! Wehr feeehrt mit? Eine neuehhhh Runde. Kommse her, steignse ein, gleich gehts los..."
All diese Kindheitserinnerungen wurden schlagartig aus dem Tiefschlaf geweckt, als ich heute durch das Wurstfest in New Braunfels, Texas, schlenderte. Gemütlichkeit statt Las Vegas, Tanzen statt Wanken, Singen statt Grölen. Einfach schön. Beinahe hätte ich beim Polkawettbewerb mitgemacht. Nein, natürlich hätte ich das nicht. Höchstens beim Walzerwettbewerb. Denn der war schon gestern.
Details findet ihr unter www.wurstfest.com. Hier ein paar optische Eindrücke von heute nachmittag:
Die beiden sind gut in den 80ern und verkaufen seit Jahrzehnten die Biermarken |
Biergläser als Weihnachtsschmuck |
Maria, unsere Gastgeberin |
Maria war auf Bsuch hier - Landhausmode
AntwortenLöschenJa, und nein. Maria stammt aus derselben fränkischen Kleinstadt wie Angie, Sie lebt zwar schon seit über 40 Jahren in Texas, besucht aber gelegentlich die alte Heimat.Aber Lederhosen- und Dirndlmode gibt es auch in den USA. Unglaublich, aber wahr.
LöschenJa sacke zement halleluia
AntwortenLöschenjetzt ham ma de Olimpischen Spiele in die ewigen Jagdgründe geschickt und Du kannst Dich noch an die Losbude der AWO erinnern
Respekt
und Zuckerwatte des gfrasst des pick siasse
ja mei ham ham mas miass'n
und als Hauptpreis hab i moi an Tennisschläger
g'wunna naja is nix worn aus der Kariere
aber es gfreit mi sakrisch dass wida weida geht
wadln hintre richt'n und auf die Sättel
Medamme e MisiÖ
Liebe Grüße
Joe B
Kamma den joebmayer mal im Original zu hören bekommen? Hermann, Angie - ihr müsst unbedingt mal ein Treffen organisieren, wenn ihr mal wieder mal in AÖ seid. Gabi H.
AntwortenLöschenwhen ever You want
AntwortenLöschenanonym
Lieber Hermann, da geht mir ja das Herz auf, dass meine Bemuehungen im SM-Unterricht (nicht Sado Maso bitte) so spaete Fruechte tragen! Du haettest wenigstens meinen Vornamen erwaehnen koennen!!!
AntwortenLöschenIrmgard