Bilder zum Vergrößern anklicken
Heilig Abend heißt hierzulande "Christmas Eve". Erstmals in meinem ach so jungen Leben habe ich den 24. Dezember radelnd verbracht. Hat was. Gleich zu Beginn war diese neue Erfahrung jedoch kurz in Gefahr, als mich ein Auto an einem Fußgängerüberweg gerammt hat. Aber ich habe die Sache trotz abruptem Absatteln ohne Kratzer überstanden und auch dem Rad fehlt nichts. Und dass mir niemand etwas von Schutzengeln erzählt, ja? Nix Voodoo, sondern Fahrradtaschen als Knautschzone und niedrige Geschwindigkeit aller Beteiligten. Die grüne Fußgängerampel und die gelbe Warnweste waren insofern wertlos, als der Fahrer a) nur in eine, und zwar die falsche Richtung geguckt hat und b) nur auf die Autos, nicht aber die Fußgänger, Radler und deren Ampeln achtete. Wo soll das hinführen, wo doch Miami noch VOR uns liegt? Vermutlich muß ich doch ein Blaulicht auf dem Helm installieren. Oli, Du findest doch immer all diese abstrusen Dinge im Internet (Katamarad, pinke Warnweste etc.). Vielleicht findest Du ja auch einen Fahrradhelm mit Blaulicht?
Nach diesem etwas holprigen Einstieg in die heutige Etappe setzten wir dann aber ernsthaft die Segel. Und das meine ich wörtlich. Genial! An Rückenwindstärke 6 könnte ich mich gewöhnen. So einen Antrieb hatte ich erst einmal in meinem Leben über eine ähnlich lange Strecke erlebt: in der YUHA-Wüste in einem Sandsturm.
Das Hotel haben wir heute (fast) für uns alleine. Allerdings habe ich es zunächst nicht gefunden bzw. bin 4 Kilometer zuweit gefahren. Rückwindkilometer, die wir danach als Gegenwindkilometer zurück strampeln durften. Ich hatte mir die Position des Hotels noch in die Karte eingetragen, dann aber dem Navi und nicht meinem Gefühl vertraut. Ein Mann sollte immer seinem Gefühl und nicht seinem Navi vertrauen. Aus Columbus ist schließlich auch was geworden.
Till Senn
Was heißt "aus Columbus ist schließlich auch was geworden"? Ein imperialistischer, geld- und goldgeiler Sack war er ... ich darf da (wie Du öfter mal) Wikipedia zitieren:
AntwortenLöschen"Die Bewertung der Taten und Leistungen von Christoph Kolumbus ist Gegenstand kontroverser Debatten. Dem Entdeckerdrang, der ihm zugeschrieben wird, und dem Mut, in unbekannte Gewässer vorzustoßen, steht gegenüber, dass die Spanier in der Folgezeit die indianische Bevölkerung versklavten und Gräueltaten verübten. Wie die Spanier in den Jahrzehnten nach Kolumbus mit den Indianern umgingen, ist in den Aufzeichnungen des Dominikanermönchs Bartolomé de Las Casas, beschrieben, der von 1512 bis 1547 in Spanisch-Amerika lebte. Las Casas berichtet in seiner Streitschrift Kurzbericht über die Verwüstung Westindiens (1542) von Massenmorden, Verbrennungen, Vergewaltigungen und Zerstückelungen, wobei auch Kinder, Schwangere oder Alte nicht verschont wurden. Ob Kolumbus auch selbst für derartige Taten direkt verantwortlich war, ist unklar.
Zusammen mit anderen Ursachen – vor allem eingeschleppte Krankheiten – löste die von Kolumbus begonnene Kolonisation der Karibischen Inseln eine demografische Katastrophe aus. Die Bevölkerungszahl Hispaniolas sank von geschätzten 400.000 bis 1 Million zur Zeit der ersten Entdeckungsfahrt auf ca. 100.000 im Jahr 1504. Bis 1514 sank ihre Zahl auf 22.000, und 1542 waren es laut Las Casas „kaum noch 200“, die am Leben waren. Die Zahl der Einwohner des karibischen Raumes betrug vor dem Eintreffen von Kolumbus bis zu 15 Millionen.
Kolumbus’ Aufzeichnungen wecken Zweifel an einer allein durch Entdeckerdrang bestimmten Motivation. Aus seinen Logbüchern und Briefen geht hervor, dass er vorrangig auf der Suche nach Edelmetall-Vorkommen war. Zur Finanzierung der enormen Reisekosten war es notwendig, dass die angestrebten Ziele für die Geldgeber so interessant waren, dass auch ein materieller Gewinn in Aussicht stand.
Nach heutiger Auffassung standen Kolumbus’ Motive im Zusammenhang mit den Interessen der iberisch-katholischen Conquistadores: Es ging um Macht und Gold, begleitet vom Gedanken der Missionierung der Ureinwohner."
Dem solltest Du nicht nachnavigieren, Bua!
Lieber Radlhans, ich nehme alles zurück und gelobe Besserung.
LöschenMerry Christmas - rückenwind als weihnachtsgeschenk ! so euphorisiert kann einem schon mal der kolumbusianische gaul durchgehen, oder? Außerdem hamma ja noch Radl-Hans als informationsinquisitor…
AntwortenLöschenNoch `nen verspäteten glückwunsch für die ankunft am atlantik! wir haben einen glühwein auf euch gehoben !
geniest die zeit „zwischen den jahren und den meeren“ !
Radl-Be
Tss...Helme mit Blaulicht sind doch auch nix. Hermann, das hier würde Dir viel besser stehen: http://www.berliner-kurier.de/image/view/2013/4/8/22709776,19474719,highRes,t-chopz_green.jpg
AntwortenLöschenMerrikrismas für alle von alle,
Oli